1.9.2022

Internationale Sommerakademie “Koordinaten Europas” in Gent über „Ökologie und Ökonomie“

Das abwechslungsreiche interdisziplinäre Programm aus Vorträgen und Exkursionen lud Studierende ein, in der Öko- und Veggiehauptstadt Europas das Verhältnis von Ökologie und Ökonomie in gemeinsamen Gesprächen und sommerlicher Atmosphäre neu auszuloten. Organisiert wurde die diesjährige Sommerakademie von Dr. Dominik Lootens und Martin Ramb vom Bistum Limburg sowie Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski von der Universität Erfurt in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg und dem Katholischen Forum des Bistums Erfurt.

Mehr als zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich vom 31. Juli bis 6. August im zentral gelegenen Gästehaus der Genter Karmeliter. Inhaltlich wechselte das Programm zwischen Vorträgen, Diskussionsrunden und der Besichtigung lokaler Sehenswürdigkeiten und Öko-Projekte. Die Vorträge reichten thematisch von Vorträgen über die philosophiegeschichtliche Entwicklung der Verantwortungsidee (Holger Zaborowski, Erfurt), über die sozialethischen Aspekten der Umweltenzyklika „Laudato Sí“ (Ursula Nothelle-Wildfeuer) und über die umweltpolitischen Voraussetzungen von Transformationsprozessen (Kora Kristof, Dessau-Rosslau) über Ausführungen zu einem planetarischen Denken (Petra Döll, Frankfurt am Main) und zu den kosmologischen Grundannahmen von Ökonomie (Oliver Schlaudt, Koblenz) bis hin zu Überlegungen über einen grünem Islam (Ursula Kowanda-Yassin, Wien) und zur Arbeit der regionalen NGO Gents Milieu Front (Iris Verschaeve, Gent). Besondere künstlerische Highlights waren zwei Benefiz-Konzerte der Ukrainischen Organistin Dariia Lytvishko für Hilfsprojekte der Caritas Belgien und ein Gesprächsabend mit dem internatioal bekanntem Schweizer Regisseur und Aktivisten Milo Rau zu seinem Film „Das Neue Evangelium“.

Gerade die vielen Gespräche neben den Vorträgen und die vielen Begegnungen und Freundschaften, auch über das eigene Fachgebiet hinaus, werden mir in schöner Erinnerung bleiben“, so das Fazit eines der Teilnehmer.

„Erst wenn ich mich interdisziplinär mit der Welt, mit der Schöpfung, mit Mitmenschen auseinandersetze, kann ich als Lehrerin in der Schule zu einer Beschäftigung mit dem Spannungsfeld Ökonomie und Ökologie anregen und dazu beitragen, unsere Leistungsgesellschaft und unser ökonomisches System zu hinterfragen, neue Denkwege anstoßen.“ – Julia Ernst, Koblenz.