Die Katholische Akademie Hamburg wurde 1973 von Gründungsdirektor Dr. Henry Fischer und Julius Kardinal Döpfner eingeweiht. Kardinal Döpfner formulierte dabei Anspruch und Programm des Hauses: Die Akademie solle „eine Stätte der Begegnung sein, wo die Kirche sich der Welt zuwendet“.
Ihre Gesprächsoffenheit trug in den folgenden Jahren unter Direktor Dr. Günter Gorschenek entscheidend dazu bei, die gesellschaftliche Bedeutung der Katholischen Akademie Hamburg zu stärken. Aufsehen erregte gleich zu Beginn die Grundwertedebatte, die von der Akademie ausgehend schließlich in der ganzen Bundesrepublik geführt wurde.
Der Dialog zwischen den Religionen, besonders der christlich-jüdische und der christlich-islamische Dialog, wird in der Katholische Akademie Hamburg seit ihrer Gründung intensiv gepflegt.
Schon früh wurden Kontakte zu Kirche, Politikern und Künstlern aus der DDR, Polen und Ungarn aufgebaut. In der Zeit nach der Wende von 1989 und seit der Gründung des Erzbistums Hamburg im Jahr 1995 intensivierte die Akademie ihre Aktivitäten über die Grenzen der Hansestadt hinaus.
Dem Verhältnis von Kirche und Gesellschaft, Glauben und Säkularität gilt das besondere Augenmerk der Akademie. Vor diesem Hintergrund lud sie beispielsweise Joseph Kardinal Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., zu einem Vortrag vor dem Hamburger Überseeclub zum Thema „Glaube zwischen Vernunft und Gefühl“ ein.
Seit 2007 leitet Dr. Stephan Loos die Katholische Akademie Hamburg. In der Tradition ihres Anfangs beteiligt sich die Akademie auch heute an den großen Diskursen in Kirche, Gesellschaft und Politik.
Der Anspruch, die Frage nach Gott wachzuhalten und der offensive Umgang mit innerkirchlichen Krisen hat die Arbeit der Akademie in den letzten Jahren sehr geprägt.
Die Suche nach neuen Formen der Partizipation an öffentlichen Diskursen begleitet die Programmarbeit der Katholischen Akademie. Neben der bewährten Form großer öffentlicher Veranstaltungen öffnet sich die Katholische Akademie Hamburg für Hintergrundkreise, in denen Menschen in diskreten, freien und nachdenklichen Gesprächen sensible gesellschaftliche und kulturelle Dialoge pflegen.
Die Akademie wurde von den Architekten Walter Bunsmann und Paul Gerhard Scharf als Stahlbetonbau unmittelbar am Kleinen Michel, der katholischen St. Ansgar-Gemeinde, erbaut. Um diese Kirche aus den 50er Jahren herum bilden fünf Baukörper einen Innenhof. Im Innenbereich der Akademie sind Sechsecke ein beständig wiederkehrendes Element: Säulen, Fliesen, Decken und Raumanordnung sind dieser Form unterworfen. Im fünften Stock befindet sich der Panoramaraum mit angeschlossener Dachterrasse. Von hier lassen sich sämtliche Wahrzeichen der Hamburger Innenstadt bis zum Hafen und der Elbe überblicken.
Als ein klassischer Bau der 1970er Jahre denkmalgeschützt, wurde die Akademie nach einer umfassenden Modernisierung im Mai 2014 wiedereröffnet.